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24.02.2023

ZAV reicht Gestaltungsplan für Deponie Tägernauerholz ein

Die ZAV Recycling AG in Hinwil. (Archivbild)
Die ZAV Recycling AG in Hinwil. (Archivbild) Bild: PICHLER
Die ZAV Recycling AG reicht in den nächsten Wochen dem Amt für Raumentwicklung (ARE) den Gestaltungsplan zur Vorprüfung und Weiterbearbeitung der geplanten Deponie Tägernauerholz ein.

Die ZAV Recycling AG (ZAV) will mit den Deponieplänen im Tägernauerholz vorwärts machen und in den nächsten Wochen einen Gestaltungsplan beim Amt für Raumentwicklung (ARE) zur Vorprüfung und Weiterbearbeitung einreichen. Dies trotz des im April 2022 eingereichten dringlichen Postulats «Kein Schnellschuss bei der Deponie Tägernauerholz» (Zürioberland24 berichtete).

Dieses Postulat verlangt vom Regierungsrat, den Gestaltungsplan bis zum Vorliegen der Gesamtschau Deponie nicht festzusetzen. Im kantonalen Deponieplan und im Richtplan sind diejenigen Gebiete ausgewiesen, die dafür geeignet und vorgesehen sind. Dazu gehört auch der Standort Tägernauerholz.

«Im Einklang mit dem dringlichen Postulat»

Die ZAV begründet das Einreichen des Gestaltungsplans so: «Eine Entgegennahme und Vorprüfung des Gestaltungsplans durch das ARE dient einer zeitnahen Abwicklung des Projektes, sobald die Gesamtschau vorliegt.»

Weiter schreibt die ZAV, dass die Einreichung im Einklang mit dem dringlichen Postulat stehe. Der Gestaltungsplan sei zudem unter Mitwirkung verschiedener Fachpersonen des Natur- und Landschaftsschutzes ausgearbeitet worden.

Die ZAV erwähnt im Speziellen die direkte Zu- und Wegfahrt ab der Forchautobahn, die Realisierung der im Richtplan eingetragenen Wildtier-Überführung über die Forchautobahn sowie eine etappierte Wiederaufforstung. Diese würde gemäss ZAV im Vergleich zu heute mit einer deutlich höheren Biodiversität erfolgen.

ZAV argumentiert mit Einsparungen

Aufgrund der Nähe des Tägernauerholzes zur Schlacken-Aufbereitungsanlage würden laut ZAV bei einer jährlichen Deponiemenge von 80'000 Tonnen die gefahrenen Entsorgungs-Kilometer von 400'000 km auf 70'000 km pro Jahr reduziert. Der Betrieb der Deponie Tägernauerholz würde zu Selbstkosten erfolgen.

Für die Gebührenzahlenden in den Einzugsgebieten der KVA Hinwil, Horgen und Zürich sollen durch die tieferen Deponie- und Transportkosten jährliche Einsparungen von rund 7 Mio. Franken resultieren. Die Restschlacke von ausserkantonalen Lieferanten würde von diesen anteilmässig zurückgenommen und in Eigenregie deponiert. Mit dessen Realisierung werde nicht nur die Entsorgungssicherheit des Zürcher Abfalls gewährleistet, auch der ökologische Mehrwert sei substanziell.

Worum es geht

Da die bestehenden Deponien in absehbarer Zeit gefüllt sein werden, müssen neue Deponien im Kanton Zürich in Betrieb genommen werden. Auf dem Gemeindegebiet von Gossau ZH und Grüningen plant die ZAV Recycling AG von Hinwil eine Deponie mit einem Volumen von 750'000 m3. Dabei stützt sie sich auf einen Richtplaneintrag aus dem Jahr 2009. Für die Deponie soll eine Fläche von 14 Fussballfeldern Wald mit rund 7'000 Bäumen gefällt werden.

Gegen die Deponiepläne wehren sich sowohl die Gemeinden Gossau ZH und Grüningen, verschiedene Politiker:innen sowie auch die Organisation DepoNie. Diese vertritt die Meinung, dass eine solche Rodung gegen den Waldschutz verstösst und zudem ein wichtiges Naherholungsgebiet verloren ginge. Ausserdem wehrt sie sich gegen die Erhöhung des Deponievolumens.

Die betroffenen Gemeinden und Politiker:innen argumentieren, dass eine Deponie in dieser Grösse zusätzlich eine gravierende Standortabwertung zur Folge hätte, v.a. für Gossau ZH, welche bereits eine Deponie trage.

Die ZAV Reycling AG wurde 2013 gegründet. An der Aktiengesellschaft sind verschiedene Zweckverbände beteiligt, darunter die KEZO Hinwil.

www.zav-recycling.chwww.depo-nie.com

Barbara Tudor