Pfungen ist nicht das Zentrum der Welt. Doch der 4000-Einwohner-Ort nordöstlich von Winterthur hat dennoch einiges zu bieten: unter anderem zwei Kirchen, eine frühmittelalterliche Wallanlage und eine grosse Tradition im Radball. Und ein schönes Feuerwehrgebäude. Dies fiel auch einem Maurmer Bürger auf, der neulich im Gebiet der Töss unterwegs war. Seinen Namen will er an dieser Stelle nicht lesen, weil er sich politisch nicht exponieren mag.
Beim Pfungener Gebäude handelt es sich um einen vom Bülacher Architekten Willi Meier vor rund 15 Jahren erstellten Zweckbau, der alles umfasst, was die lokalen Brandbekämpfer brauchen – eine grosse Einstellhalle, Heizung, Garderoben (für 72 Personen), Toiletten. Ein Teil ist für den lokalen Werkhof reserviert.
Kurze Bauzeit, tiefe Kosten
Bemerkenswert sind die in Pfungen erhältlichen Informationen zu Bauzeit und Kosten. Das Gebäude wurde 2009/2010 innerhalb von einem Jahr errichtet – für 5,41 Millionen Franken. Wobei 1,7 Millionen davon die Landkosten ausmachten. Das Gebäude für sich kostete also rund 4 Millionen Franken. Unter Einberechnung der Teuerung und der gestiegenen Preise, würde der Bau heute maximal 7 Millionen kosten.
Dem Beobachter aus der Halbdistanz kommt ziemlich schnell das geplante Maurmer Bevölkerungsschutzgebäude in den Sinn, über welches das Stimmvolk im Juni zu befinden hat – und das seit seiner ursprünglichen Projektierung massiv teurer geworden ist: von einst 9 Millionen Franken auf 18 Millionen. Allein das Kernstück des Maurmer Gebäudes hat sich von rund 9 Millionen auf 14 Millionen verteuert. Der Rest sind gebundene Kosten, die auch bei einem entschlackten Projekt grossmehrheitlich anfallen würden. Könnte man das Pfungener Modell aber übernehmen, würde Maur einen substanziellen Millionenbetrag sparen.
«Man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen»
An einer Informationsveranstaltung vor Monatsfrist erstickte der Maurmer Gemeindepräsident Yves Keller die Diskussion über eine Alternative im Keim – mit der Begründung: «Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen».
Aber geht es vielleicht nicht doch günstiger als mit dem projektierten Bau? Schliesslich stammen die Maurmer Vergleichswerte fast ausschliesslich aus gut situierten (Gold-)Küstengemeinden. Man könnte den Horizont durchaus etwas vergrössern, monieren kritische Stimmen.