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Kulinarik
10.05.2024

Emmentaler in der Krise: Strategische Neuausrichtung gegen globale Marktchallenges

Der Emmentaler ist etwas unter Druck geraten.
Der Emmentaler ist etwas unter Druck geraten. Bild: LID
Der traditionelle Schweizer Emmentaler steht vor wirtschaftlichen Herausforderungen: Sinkende Nachfrage und starker Wettbewerb durch günstigere Alternativen setzen die Produzenten und die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland unter Druck. Mit strategischen Massnahmen will die Sortenorganisation die Präsenz des Emmentalers auf dem globalen Markt stärken, um seine Zukunft zu sichern.

Der traditionelle Schweizer Emmentaler, bekannt für sein charakteristisches, löchriges Aussehen, erlebt einen anhaltenden Rückgang der Nachfrage, der sowohl die Produzentinnen und Produzenten, die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland und die Käsebranche vor Herausforderungen stellt. Trotz seiner weltweiten Bekanntheit und Beliebtheit haben sich die Verkaufszahlen von Emmentaler AOP im letzten Jahr um fast zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr verringert.

Wettbewerbsdruck und neue Ansätze zur Marktbelebung

Eine der Hauptursachen für die Schwierigkeiten ist der starke Wettbewerb durch preiswertere Käsealternativen, die aufgrund einer schwachen globalen Kaufkraft zunehmend bevorzugt werden. Dies trifft besonders auf wichtige Exportmärkte wie Italien und die USA zu, wo Konsumentinnen und Konsumenten vermehrt auf das Preisschild achten. Der Emmentaler, der nicht als geschützte Marke eingetragen ist, leidet zudem unter einer Verwässerung seines Images, da Produkte ähnlicher Qualität auch als Emmentaler vermarktet werden können, selbst wenn sie nicht aus dem namensgebenden Emmental stammen.

Um dem entgegenzuwirken, setzt die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland auf innovative Produktlösungen und neue Marktstrategien. Zu den neuesten Initiativen zählen beispielsweise hauchdünne Käsescheiben und Käsewürfel, die besonders auf die Bedürfnisse von jungen Konsumentinnen und Konsumenten ausgerichtet sind. Zudem wird diese Woche der «Chäsgriller» eingeführt, eine käsebasierte Alternative zu traditionellen Grillwürsten, die besonders für den Einsatz auf dem Grill konzipiert wurde.

Fokussierung auf den US-Markt und Mengensteuerung

Die Organisation legt ausserdem ein starkes Augenmerk auf den US-Markt, in der Hoffnung, den dortigen Absatz in den kommenden Jahren signifikant zu steigern. Bisherige Bemühungen durch die Switzerland Cheese Marketing waren nicht wie gewünscht vorangekommen, daher plant die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland nun, den US-Markt direkt anzugehen. Parallel dazu hat die Organisation als Reaktion auf die sinkenden Verkäufe auch die Produktionsmengen angepasst. Die Basisfreigabe für die Emmentaler-Produktion wurde auf 35 Prozent gesenkt, was bedeutet, dass die Mehrheit der Milch für andere Milchprodukte genutzt wird, was jedoch aufgrund fehlender fester Abnahmeverträge als risikoreich gilt.

Strukturwandel und rückläufige Verkaufszahlen

Dieser Strukturwandel und die rückläufigen Verkaufszahlen spiegeln sich auch in der Anzahl der Käsereien wider, die von 140 vor zehn Jahren auf aktuell 95 gesunken ist. Die Schliessungen von Käsereien sind oft die Folge von anstehendem Investitionsbedarf, Generationenwechsel und Fachkräftemangel. Die Sortenorganisation betont, dass sie diesen Strukturwandel nicht beeinflussen kann, da er marktgetrieben ist.

Trotz der Herausforderungen bleibt die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland optimistisch und sucht aktiv nach Wegen, die Präsenz und Beliebtheit des Emmentaler-Käses sowohl auf dem heimischen als auch auf internationalen Märkten zu steigern. Mit einem Fokus auf Qualität, Innovation und gezieltem Marketing hofft man, die Zukunft der ikonischen Käsesorte zu sichern.

Rezeptidee: Emmentaler Knusperlis

Ob als Knabberei oder Suppeneinlage, Emmentaler Knusperlis sind kleine Häppchen die uns den Tag versüßen.

Vor- und zubereiten: ca. 10 Min.

10 TL Emmentaler (grob gerieben)
1 Prise Kümmel (nach Geschmack)
1 Prise Paprikapulver (nach Geschmack)
1 Prise Salz und Pfeffer (nach Geschmack)

Und so wirds gemacht:

Backofen auf 190 - 200°C vorheizen, ein Backblech mit Backpapier auslegen. Mit einem Teelöffel kleine Häufchen mit ausreichend Abstand auf das Backblech setzen (wenn man möchte kann man jetzt etwas Pfeffer/Paprikapulver/Kümmel über die Emmentaler Häufchen streuen) - das Backblech in den Ofen schieben ud so lange backen bis der Rand ganz leicht bräunlich ist.

Das Backpapier vom Blech auf die kalte Arbeitsplatte ziehen - sobald die Käsetaler erklatet sind vom Backpapier ablösen und servieren.

Tipp: Diese Emmentaler Knabberei ist auch bestens geeignet um Cremesuppen zu dekorieren.

Quelle: gutekueche.ch

LID/gg