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Maur
09.06.2024

Gefährlicher Schulweg in Maur: Schulpflege zeigt Einsicht

Lobt die Eltern für den Lotsendienst: Schulpräsident Rob Labruyère.
Lobt die Eltern für den Lotsendienst: Schulpräsident Rob Labruyère. Bild: tre/Uster24
Die Diskussion um den gefährlichen Schulweg in Maur erhitzt die Gemüter. Nun nimmt Schulpräsident Rob Labruyère Stellung.

Seit vielen Jahren sorgen sich die Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder, weil diese die vielbefahrene Strasse bei der Kreuzung Fällanden- / Zürich- / Mühlestrasse gleich zweimal überqueren müssen. Deshalb richteten Eltern schon in den 1980er Jahren einen Lotsendienst ein, der die Sicherheit der Kinder gewährleisten soll.

Eltern wollten es genau wissen

Weil aber nicht alle Eltern die zeitliche Möglichkeit besitzen, sich an dieser freiwilligen Aktion zu beteiligen, wollten es die Eltern N.R. und D.S. genau wissen und stellten bei der Gemeinde am 17. Juli 2023 ein Gesuch um Abklärung der Situation und um Entschärfung der Gefahrenlage. Dafür hatte die Schulpflege kein Gehör – und wies das Gesuch ab.

Der Bezirksrat in Uster sah das Ganze anders. Er stellte fest, dass der Schulweg beim Strassenübergang an der Kreuzung Fällanden- / Zürich- / Mühlestrasse für die Kindergartenkinder unzumutbar sei und wies die Gemeinde an, umgehend geeignete Massnahmen zu dessen Zumutbarkeit zu treffen (wir berichteten).

«Die Schulpflege hat an ihrer letzten Sitzung vom 4. Juni 2024 festgestellt, dass die Überquerung der Kreuzung für Kindergartenkinder ohne Begleitung nicht zumutbar ist.»
Rob Labruyère, Schulpräsident Maur

Doch nicht zumutbar

Hatte die Schulpflege Maur die Zumutbarkeit des Schulwegs im vergangenen November noch als «Ermessensfrage» bezeichnet, sagt Schulpräsident Rob Labruyère nun gegenüber Uster24: «Die Schulpflege hat an ihrer letzten Sitzung vom 4. Juni 2024 festgestellt, dass die Überquerung der Kreuzung Fällanden- / Rellikon- / Zürich- / Mühlestrasse für Kindergartenkinder ohne Begleitung nicht zumutbar ist.».

«Die Schulpflege hat den Kanton aufgefordert, die Schulwegsituation an der besagten Kreuzung umgehend zu verbessern.»
Rob Labruyère

Keine Steuergelder

Auf den Lotsendienst angesprochen, sagt Labruyère, dass dieses Angebot ein exemplarisches Beispiel darstelle, wie Eltern ihre gesetzliche Verantwortung für den Schulweg wahrnehmen können. Dieses hervorragend funktionierende Angebot wolle die Schule explizit nicht mit Steuergeldern konkurrieren. Ausserdem empfiehlt die Schulpflege den Kindern die Benützung anderer Fussgängerstreifen. «Diese alternativen Übergänge befinden sich nicht an Mehrfachkreuzungen und sind somit viel übersichtlicher zum Überqueren und daher zumutbar. Gleichzeitig hat die Schulpflege den Kanton aufgefordert, die Schulwegsituation an der besagten Kreuzung umgehend zu verbessern», so Labruyère weiter.

Viele Wege führen nach Rom

Auf die Nachfrage, weshalb die Schulpflege nun zu einer anderen Einschätzung gekommen ist als im vergangenen November, schreibt Labruyère: «Damit nahmen wir Bezug auf die ganze Strasse und nicht explizit auf die Kreuzung. Es gibt ja mehrere Wege, die nach Rom, resp. in den Kindergarten führen. Der Bezirksrat in Uster hat nur die T-Kreuzung als unzumutbar beurteilt, nicht die anderen Übergänge. Nach Ermessen der Schulpflege gibt es genug Möglichkeiten für einen zumutbaren Schulweg, daran hat sich nichts geändert.»

Thomas Renggli