Mischt man einen fossilen Brennstoff mit etwas Sauerstoff und fügt einen Funken hinzu, entstehen dabei drei Dinge: Wasser, klimaschädliches Kohlendioxid und jede Menge Energie. Diese grundlegende chemische Reaktion findet in jedem Verbrennungsmotor statt, ob er mit Gas, Benzin oder Kerosin betrieben wird. Theoretisch lässt sich diese Reaktion umkehren: Aus freigesetztem CO₂ könnte man unter Zuführung von (erneuerbarer) Energie wieder Treibstoffe herstellen.
Wirtschaftlich und effektiv synthetische Treibstoffe
Dies ist die Idee hinter der vom ETH-Rat finanzierten «Joint Initiative» namens «SynFuels». Forschende der Empa und des Paul Scherrer Instituts (PSI) suchten während drei Jahren nach Möglichkeiten, wirtschaftlich und effektiv synthetische Treibstoffe – sogenannte Synfuels – aus CO₂ herzustellen. Denn diese Reaktion birgt einige Herausforderungen. Zum Einen: Bei der Elektrolyse von CO₂ entsteht nicht bloss der Treibstoff, der vorher verbrennt wurde. Vielmehr können sich über 20 verschiedene Produkte gleichzeitig bilden, die sich nur schwer voneinander trennen lassen.
Die Zusammensetzung dieser Produkte lässt sich auf diverse Arten steuern, etwa durch die Reaktionsbedingungen, durch den benutzten Katalysator sowie durch die Mikrostruktur der Elektroden. Die Anzahl möglicher Kombinationen ist enorm. Wie sollen Forschende da die beste finden? Jede Kombination einzeln untersuchen würde zu lange dauern. Empa-Forschende haben diesen Prozess nun um den Faktor 10 beschleunigt.