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Maur
08.07.2024
21.10.2024 09:47 Uhr

Die Magie der Holzschnitzerei

Der Impressario und seine Künstler(innen): Alfio Zweifel mit Gabriela Lopez (l.) und Jessica Cheng.
Der Impressario und seine Künstler(innen): Alfio Zweifel mit Gabriela Lopez (l.) und Jessica Cheng. Bild: Thomas Renggli
An der Wassbergstrasse auf der Forch präsentiert Alfio Zweifel in diesen Tagen eine grandiose Auswahl von Holzskulpturen von südamerikanischen Künstler(innen). Nicht nur Kinder kommen aus dem Staunen kaum mehr heraus.

Maria aus Ebmatingen wollte eigentlich ans Seifenkistenrennen.  Auf dem Weg zum Start oberhalb des Restaurants Wassberg bleibt sie aber fasziniert an der Garageneinfahrt der Hausnummer 58 stehen. Ein Löwe aus Holz lässt sie nicht mehr los: «Der sieht aus wie echt – als würde er leben.» Ihr Bruder Johannes ist von einer anderen Skulptur noch beeindruckter: «Ein Hammerhai!», ruft er, «den möchte ich auch – aber nur aus Holz».

Holzbildhauersymposium

Die Exponate gehören zur Ausstellung, die Alfio Zweifel auf seinem Grundstück im Rahmen des Holzbildhauersymposiums in diesen Tagen veranstaltet. Alle Ausstellungsstücke, die ausschliesslich von südamerikanischen Künstlerinnen und Künstlern stammen, können ersteigert werden.

Abenteuergeist und der Hauch der weiten Welt

Allein die Geschichte, wie es zu diese Veranstaltung kam, ist von Abenteuergeist und dem Hauch der weiten Welt umweht. Zweifel war Besitzer eines Pneuhauses in Scheuren. Vor seiner Pensionierung verkaufte er seine Anteile an seinen Geschäftspartner und bereiste mit seinem Wohnmobil die Panamericana, die legendäre Verkehrsroute, die von Alaska bis nach Feuerland führt. In Argentinien wurde er aber durch die Pandemie und die Reisebeschränkungen gestoppt.

Von der Pandemie gestoppt

So war er ein halbes Jahr in der argentinischen Pampa blockiert – genauer, im Ort General Pico. Und dort lernte er die Holzbildhauerin Gabriela Lopez kennen. Eins gab das andere. Aus dem Kontakt entstand eine Freundschaft, aus der Freundschaft ein Kunstprojekt.

Nun stellt Lopez zusammen mit drei weiteren südamerikanischen Berufskolleg(inn)en ihre Werke auf der Forch aus. Zu seinen Beweggründen sagt Alfio Zweifel: «Es ist nicht leicht für Künstler, vor allem nicht in Argentinien. Und ich wollte sie auf irgendeine Art unterstützen». Die Ausstellung im privaten Rahmen soll aber erst der Anfang sein.

Bald bei der Schifflände?

Zweifel träumt davon, die Kunstwerke entlang des Spazierwegs bei der Schifflände in Maur zu zeigen.

Es wäre ein echter Mehrwert für die Gemeinde Maur. Dies macht ein Rundgang durch die Ausstellung auf der Forch deutlich. Der Besucher staunt über die filigranen Formen, die das Holz durch Kettensägen, Spachtel und Schnitzmesser erhält. Und er muss unweigerlich an ein Zitat des römischen Philosophen Seneca denken: «Alle Kunst ist Nachahmung der Natur». Auf der Forch wird die Natur in der Garageneinfahrt des Hauses 58 in diesen Tagen perfekt wiedergegeben.

Die Skulpturen sind zu bewundern an der Wassbergstrasse 58 in Forch. Ausgestellt sind Kunstwerke von Gabriela Lopez («Das Mädchen»), Jessica Chang («Der Hammerhai») sowie Claudio («Der Steinbock») und Yazimel Kucharczuk («Der Fuchs»). Angebote können mit dem Namen des Werks an folgende Telefonnummer gemacht werden: +41 76 399 12 56

Die Holzkünstler bei der Arbeit im Garten von Alfio Zweifel. Bild: zVg
  • Das apfelpflückende Mädchen von der Holzbildhauerin Gabriela Lopez. Bild: Thomas Renggli
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  • Fast wie ein Züri-Leu - aber dieser König der Tiere stammt aus Argentinien. Bild: Thomas Renggli
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  • Der Gastgeber: Alfio Zweifel. Bild: Thomas Renggli
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  • Bündner Wappentier mit südamerikanischem Flair. Bild: Thomas Renggli
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  • An der Wassbergstrasse 58 stehen die Skulpturen in Reih und Glied. Bild: Thomas Renggli
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  • Kaum alltäglich: ein Hammerhai auf der Forch. Bild: zVg
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  • Ausdrucksstark und fast lebensecht: die Löwenskulptur an der Wassbergstrasse. Bild: zVg
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Thomas Renggli