Die Gemeinde Maur ist spendabel, sehr spendabel. Sie unterstützt Projekte rund um den Globus mit jährlich 120'000 Franken – unter anderem die Stiftung BPN, die in Kirgistan Kleinunternehmen fördert, mit 5'000 Franken, oder das Projekt «Tafawoq» im Libanon mit demselben Betrag. Dieses hat sich den «Möglichkeiten für Beschäftigung und Arbeit» verschrieben. Die Stiftung Usthi, die sich Kinderhilfsprojekten in Indien widmet, erhält sogar 10'000 Franken.
Auch die Lepra- und Kinderhilfe in Indonesien wird berücksichtigt, die Noma-Hilfe in Burkina Faso und Niger, die Strapal Strategic Partnership in Nepal oder der Verein Lotus for Laos. Und, und, und...
Expertin warnt
Eine bekannte Basler Philanthropin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will, macht beim Blick auf die dreiseitige Liste grosse Augen – und wundert sich vor allem über die Adressaten: «Dabei handelt es sich zur überwiegenden Mehrheit um Organisationen aus korrupten oder korruptionsgefährdeten Ländern. Wenn man nicht genau weiss und kontrolliert, wo und wie das gespendete Geld verwendet wird, sollte man sich in solchen Projekten nicht engagieren.» Für den Gemeinderat müsste bei diesen Spenden nach Meinung der Expertin ein einfacher Grundsatz gelten: «Würde ich das Geld auch aus der eigenen Tasche bezahlen? Nur dann darf man es überweisen.»