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Maur
12.07.2024
21.10.2024 09:28 Uhr

Eine feurige Feier mit Augenzwinkern

Auf der Räbhüsliwiese trifft sich die Gemeinde zur inoffiziell-offiziellen 1.-August-Feier.
Auf der Räbhüsliwiese trifft sich die Gemeinde zur inoffiziell-offiziellen 1.-August-Feier. Bild: z. V. g.
Maur rüstet sich für den 1. August. Die Feier auf der Räbhüsliwiese unterhalb der Stallstube ist seit vielen Jahren ein Fixpunkt in der Agenda. Dabei hat es auch Platz für politische Satire.

Wenn auf der Räbhüsliwiese bei der Stallstube in Üessikon das 1.-August-Feuer entfacht wird, schaut der Gemeinderat jeweils mit gemischten Gefühlen zu. Denn die organisierende Gruppe «Freunde des 1. August» hat es sich zur Gewohnheit gemacht, ein satirisches Motto zu verbrennen, das für die Gemeindeoberen jeweils als Wink mit dem Zaunpfahl dienen könnte.

Die brennende (Schul-)Leiter

Ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt, dass die Maurmer Feuermeister politisch auf dem neuesten Stand sind. 2023 wurde das Verkehrstheater an der Bachlenstrasse auf dem Scheiterhaufen «entsorgt», früher war es beispielsweise das Generationenprojekt auf der «L0 000 000 REN» oder eine Leiter – in Anlehnung an die mehr oder weniger unvermeidlichen Schulleiter. Und was gibt es in diesem Jahr? Die Gastgeber wollen sich spontan entscheiden. Klar sei aber: Sie hätten 2024 so viele Themen, dass sie fünf Feuer entfachen könnten.

Tradition seit 23 Jahren

So oder so blicken die Veranstalter des geselligen Festes, das jeweils die abendliche Fortsetzung der offiziellen 1.-August-Feier auf dem Bergerhof darstellt, auf eine lange Tradition zurück. Die Geschichte begann vor 23 Jahren – im Jahr 2001 – als sich in einer illustren Runde die Gruppe «Freunde des 1. August» bildete.

Seither fand der Traditionsanlass jedes Jahr mit Feuer und Feuerwerk statt. Ausnahmen: die Jahre der offiziellen Feuerverbote 2018 und 2022. Damals wurde der Scheiterhaufen jeweils bei einem speziellen Feuerfest im Herbst abgebrannt

Rege besuchter Anlass

Die Besucherzahlen belaufen sich je nach Witterung und Wochentag auf 450 bis 700 Personen. Neben dem prächtigen Feuer lockt wohl auch das feine Essen wie Ghackets mit Hörnli, Steak, Pommes, Würsten usw. die Menschen in Scharen an. Daniel Bachofen von den Freunden des 1. August sagt nicht ohne Stolz: «Unser Feuer ist wohl das grösste am Greifensee.» Das Holz stamme von den eigenen Obstbäumen sowie von den Bauern in der Gemeinde. Bachofen weist aber darauf hin: «Die Veranstaltung kann nur dank vielen Sponsoren und freiwilligen Helfern durchgeführt werden. An dieser Stelle möchten wir uns schon im Vo­raus herzlich bedanken.»

Solange kein behördliches Feuerverbot wegen anhaltender Trockenheit und Waldbrandgefahr ausgesprochen ist, wird der Funken auch in diesem Jahr garantiert gezündet und springt im übertragenen Sinn auf die Gäste über. Die Freunde des 1. August freuen sich jedenfalls schon jetzt: «Es sind alle willkommen, um miteinander den Geburtstag der Schweiz zu feiern.» Dies gelte natürlich auch für alle Gemeinderäte. Sofern sie in der Lage seien, über sich selbst zu schmunzeln.

Dieser Beitrag ist am 12. Juli 2024 in der «Maurmer Zeitung» erschienen.

Christoph Lehmann, Redaktion «Maurmer Zeitung»