Sommer auf der Forch. Die Sonne scheint mit der Kraft des späten Augusts, eine Wolke verschmilzt mit dem Blau des Himmels, Bäume und Rasen leuchten in frischem Grün. Ein Raubvogel zieht majestätisch seine Runden, am Horizont sind die Glarner Alpen zu erkennen.
Der 79-jährige Raymond Guggenheim setzt sich auf eine Gartencouch in seinem Haus. Seit 44 Jahren wohnt er hier. Hier sind seine drei Kinder aufgewachsen. Hier hat er mit seiner Ehefrau Silvia ein kleines Paradies erschaffen: «Uns geht es sehr gut», sagt er und hätte eigentlich allen Grund, fröhlich zu sein. Dennoch blickt er nachdenklich in die Ferne: «Ich bin sehr besorgt, was in der Welt gerade geschieht.»
Dunkelheit hinter der Grenze
Guggenheim erinnert sich an seine bisher letzte Reise in die Ukraine. Es war im Herbst 2023, als er Hilfsgüter nach Czernowitz brachte. Via rumänische Kleinstadt Siret kam er ins Land – und realisierte sofort nach der Grenze: «Wir befinden uns in völliger Dunkelheit. Durch die russischen Angriffe wurde die Stromversorgung unterbrochen und ein grosser Teil der Infrastruktur zerstört. Es war ein sehr bedrückendes Gefühl.»