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Gast-Kommentar
Maur
25.10.2024

Warum der Dorfschreiner günstiger ist – auch wenn er teurer ist!

Gastautor Daniel Steffen
Gastautor Daniel Steffen Bild: zvg
Daniel Steffen erklärt, warum es sich lohnt, das Gewerbe aus der Gemeinde zu beauftragen.

Nehmen wir an, die Gemeinde Maur steht mal wieder vor einer wichtigen Entscheidung: Soll der Dorfschreiner die neuen Ruhebänkli liefern oder doch die günstigere Offerte aus dem benachbarten Nirgendwo gewinnen? Klar, aufs Angebot geschaut, könnte man denken: Der Günstigste gewinnt, denn schliesslich geht es um unsere Steuergelder. Aber Moment mal – da war doch noch was!

Unser lokaler Schreiner hat nämlich mehr zu bieten als nur handgefertigte Ruhebänkli. Er zahlt Steuern hier in Maur, beschäftigt vielleicht ein paar motivierte Lehrlinge, überweist den Dorfvereinen seine jährliche Spende und inseriert in unserer vielfältigen Maurmer Presselandschaft. Ganz zu schweigen von der Miete für seine Werkstatt, die wiederum einen Immobilienbesitzer aus der Gemeinde glücklich macht, der damit ebenfalls wieder Steuern bezahlt. Kurzum: Jeder Auftragsfranken, den wir in unsere lokalen Betriebe stecken, fliesst teilweise zurück in unsere eigene Tasche.

Aber wie viel teurer darf unser einheimischer Handwerker denn wirklich sein, bevor wir über den Zaun schauen? Eine Rechnung, die weniger kompliziert ist, als sie klingt. Wenn man all die Steuern, Arbeitsplätze und lokale Unterstützung mit einbezieht, kann der Preis des einheimischen Gewerbes tatsächlich bis zu 25 Prozent höher sein – und es würde sich trotzdem lohnen!

Also, bevor wir alle wieder die Sparschweine schütteln und dem günstigeren, aber auswärtigen Anbieter den Zuschlag geben, denken wir doch kurz an das, was hier in Maur bleibt. Vielleicht ist unser Schreiner am Ende doch der cleverere Deal. Schliesslich zahlen wir bei ihm nicht nur für die Parkbank, sondern investieren in die Zukunft unserer eigenen Gemeinde. Am Ende zahlt sich Lokalpatriotismus nicht nur moralisch, sondern auch finanziell aus. Zumindest zu 25 Prozent im einheimischen Gewerbe.

Maur bleibt lebendig – durch uns alle!

Daniel Steffen