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Uster
29.10.2024

Widerstand gegen Abspaltung von Nänikon und Werrikon

Zur möglichen Abspaltung von Nänikon und Werrikon von Uster scheiden sich die Geister. (Symbolbild)
Zur möglichen Abspaltung von Nänikon und Werrikon von Uster scheiden sich die Geister. (Symbolbild) Bild: AdobeStock
Ustermer Gemeinderatsparteien und das Wirtschaftsforum Uster sprechen sich gegen die Abspaltung von Nänikon und Werrikon aus. Sie wehren sich gegen die Abstimmung und die Haltung des Komitees «Pro 8606».

Die Abtrennung der traditionellen «Aussenwachten» Nänikon und Werrikon würde einer nun schon 100-jährigen gemeinsamen Siedlungspolitik zuwiderlaufen und Uster wichtiger Landreserven für Wohnraum und Wirtschaft berauben, schreiben die Gegner, die ein Gegenkomitee gegründet haben. Dazu kämen hohe Kosten für den Trennungsprozess, eine blockierte Stadtentwicklung sowie höhere Steuern für die Ustermer Bevölkerung.

Gemeindegrenze keine wesentliche Alltagsbedeutung

Für die Einwohnerinnen und Einwohner von Nänikon und Werrikon habe die Gemeindegrenze keine wesentliche Alltagsbedeutung, so das Gegenkomitee. Soziale Räume seien daran nicht gebunden. Je nach Bedarf, Interesse und Angebot orientiere man sich sowohl nach Greifensee als auch nach Uster. Auch für die Probleme bei der Grenzziehung der Sekundarschulgemeinden zeichne sich eine einvernehmliche Lösung ab.

Da eine Ablösung von Nänikon und Werrikon Nachteile für 9 von 10 Ustermerinnen und Ustermer bedeute, gelte es, die Wünsche einer Minderheit gegenüber dem Gemeinwohl der Mehrheit abzuwägen, so die Gegner weiter. Am 9. November 2024 werden verschiedene Parteien, die gegen die Zusammenführung sind, anlässlich einer Standaktion in Uster informieren.

Das will das Pro-Komitee «Pro 8606»

Das Komitee «Pro 8606» hat den Abstimmungskampf für seine Volksinitiative «Zusammenführen, was zusammengehört» lanciert und am 23. Oktober 2024 mit etwa 50 Unterstützerinnen und Unterstützern den Abstimmungskampf gestartet. Das Komitee setzt sich dafür ein, die Prüfung eines Gemeindewechsels der beiden Ustermer Aussenwachten Nänikon und Werrikon zu Greifensee zu ermöglichen. Mit insgesamt rund 3'000 Einwohnerinnen und Einwohnern wäre ein solcher Wechsel eine Neuheit für den Kanton Zürich, so das «Pro 8606».

Die aktuelle Volksinitiative, über die am 24. November abgestimmt wird, fordert noch keinen Gemeindewechsel, sondern lediglich, dass Uster und Greifensee einen Vertrag zur Ausarbeitung eines Gemeindewechsels erarbeiten. Dies würde nach Meinung des Pro-Komitees sicherstellen, dass alle relevanten Fakten vorliegen, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird. Derzeit seien Aussagen zu möglichen Folgen für Steuerfuss und Finanzen noch spekulativ. Über den Gemeindewechsel würde schliesslich in einigen Jahren entschieden, basierend auf den konkreten Fakten, so «Pro 8606».

Das Komitee «Pro 8606» kritisiert im Gegenzug, dass das Gegenkomitee bereits von einer Abspaltung spreche, was nicht der Realität entspreche. Das Pro-Komitee sieht dies als unfair im demokratischen Prozess an.

Uster24/gg