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Ein Budget, ein Vertrag und eine Eiche

Rund 50 Personen versammelten sich vor der alten Kapelle zur Pflanzung einer Eiche als bleibende Erinnerung an das Jubiläumsjahr.
Rund 50 Personen versammelten sich vor der alten Kapelle zur Pflanzung einer Eiche als bleibende Erinnerung an das Jubiläumsjahr. Bild: Katholische Pfarrei St. Antonius
Das Kirchenjahr der katholischen Kirchgemeinde Wallisellen schloss mit einer Gemeindeversammlung, bei der das Budget und der erneuerte Vertrag mit der Antonius-Stiftung genehmigt wurden. Zwei Tage später endete das Jubiläumsjahr der Pfarrei St. Antonius mit der symbolischen Pflanzung einer Eiche.

Wie die Kirchenpflege im Kurier vom 28. November 2024 schreibt, rechnet die katholische Kirchgemeinde Wallisellen, Dietlikon, Wangen Brüttisellen auch im kommenden Jahr mit mehr Ausgaben als Einnahmen. 

«Noch haben wir genügend Reserven und können uns das leisten», sagte Finanzvorstand Renato Hutter bei der Vorstellung des Budgets für 2025. Dem voraussichtlichen Gesamtaufwand von 4,779 Mio. Franken stehen geschätzte Steuereinnahmen von 3'735 Mio. Franken und weitere Erträge in Höhe von 729'800 Franken gegenüber. Dies ergibt einen Aufwandüberschuss von 313'553 Franken.

Fehlbetrag aus eigenen Mitteln

Dank ihrer soliden finanziellen Basis – die Kirchgemeinde zählt nach wie vor zu den finanzstärksten im Kanton – kann der Fehlbetrag aus eigenen Mitteln gedeckt werden. Eine Erhöhung des Steuerfusses ist daher zurzeit nicht notwendig, und sowohl die RPK als auch die Kirchenpflege empfahlen, den Steuerfuss vorerst bei 8 Prozent zu belassen.

Geplante Investitionen und CO₂-Neutralität

Zu den grössten geplanten Investitionen im kommenden Jahr zählen die Sanierung des Pfarrhauses, der Ersatz eines Liftes in St. Michael sowie die Erneuerung der Schliessanlage in Wallisellen. Zudem sind 150'000 Franken für Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz vorgesehen. Diese Investitionen dienen dem Ziel, die CO₂-Neutralität der beiden Pfarreien im Rahmen des Umweltmanagementsystems «Grüner Güggel» zu erreichen.

Die rund zwei Dutzend Kirchgemeindemitglieder, die trotz des ersten Schneefalls des Winters den Weg in den Gesellhof in Brüttisellen fanden, genehmigten sowohl das Budget für 2025 als auch die Beibehaltung des Steuerfusses einstimmig und ohne Diskussionen.

Erneuerung des Vertrags zwischen Kirchgemeinde Wallisellen und der Antonius-Stiftung

Eine Formsache, wenn auch eine wichtige, war die Erneuerung des Vertrags zwischen der Kirchgemeinde Wallisellen und der Antonius-Stiftung. Kirchenpflegepräsidentin Anne-Catherine de Loë erklärte den Anwesenden, warum ein solcher Vertrag erforderlich ist: Die Walliseller Kirche, die weiteren Liegenschaften der Pfarrei und das dazugehörige Grundstück gehören der Antonius-Stiftung, die unter der Aufsicht des Bischofs von Chur steht. Ein Vertrag zwischen der Stiftung und der Kirchgemeinde regelt die Nutzung, den Unterhalt und den Ausbau der Gebäude sowie die Bedingungen für die Nutzung durch die Kirchgemeinde.

Der bisherige Vertrag aus dem Jahr 1987 war 2017 ausgelaufen und musste überarbeitet werden. Die aktualisierte Version wurde in Zusammenarbeit mit der Antonius-Stiftung und unter Berücksichtigung von Rückmeldungen des Rechtsdienstes der römisch-katholischen Körperschaft erstellt und bleibt inhaltlich weitgehend unverändert. Neu ist jedoch, dass die Kirchgemeinde der Antonius-Stiftung künftig einen jährlichen Beitrag von 12'000 Franken zahlt, anstatt wie bisher 8'500 Franken.

«Dieser Betrag ist eine Nutzungsabgeltung, die gemäss Stiftungszweck vollumfänglich für karitative Zwecke eingesetzt wird», erklärte Markus Roth, der in Abwesenheit eines Walliseller Gemeindeleiters die Stiftung rund zwei Jahre als Vizepräsident geleitet hatte. Künftig wird Pfarrer Narcisse Elenga der Stiftung vorstehen.

Die RPK und die Kirchenpflege empfahlen die Annahme des Vertrags, was die Gemeindeversammlung einstimmig beschloss.

Mitteilungen aus der Pfarrei

Im Anschluss an den offiziellen Teil wandten sich Anne-Catherine de Loë und Personalvorstand Aron Braun mit verschiedenen Mitteilungen an die Gemeinde. Die Genesung von Pfarrer Narcisse Elenga macht gute Fortschritte, und er hat seine Arbeit in St. Antonius voller Tatendrang wieder aufgenommen. Im Januar wird er im Rahmen seines Therapieprotokolls noch einmal für zwei Wochen hospitalisiert, anschliessend ist mit einer Rekonvaleszenzzeit von vier bis sechs Wochen zu rechnen. Während dieser Zeit wird Reto Häfliger für Gottesdienste und Kasualien zur Verfügung stehen. Auch Theologin Jeanine Korsch, die das Team bereits in der Übergangszeit unterstützt hat, wird weiterhin zur Seite stehen.

Guido Egli, der im Sommer 2023 zum Präsidenten der Synode gewählt wurde, berichtete von einem herausfordernden, aber spannenden ersten Amtsjahr.

Eine Eiche für St. Antonius

Zwei Tage nach der Kirchgemeindeversammlung fanden in Wallisellen die abschliessenden Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Pfarrei statt. Rund 50 Personen versammelten sich am vergangenen Samstagabend bei Einbruch der Dunkelheit auf dem Platz vor der alten Kapelle, um der Pflanzung einer Eiche als bleibende Erinnerung an das Jubiläumsjahr beizuwohnen. Pfarrer Narcisse Elenga segnete den jungen Baum, damit er wie die Pfarrei weiterwachse und gedeihe.

Mit vereinten Kräften und der Unterstützung des Gartenbau-Spezialisten Felix Kunz wurde die junge Eiche an ihrem vorbereiteten Platz eingepflanzt. Kinder der Pfarrei halfen dabei, das Erdloch zuzuschaufeln. Im Anschluss ging das Jubiläumsjahr der Pfarrei mit einem feierlichen Gottesdienst, musikalisch begleitet vom Cäcilienchor, zu Ende.

Kirchenpflege