Angst um Lohnsicherheit und Strompreise
Während Gewerkschafter Lampart sich um die Lohnsicherheit und um die Strompreise sorgte, war Wirtschaftsmann Atteslander darum bemüht, die «guten Resultate der Schweiz in den Verhandlungen» hervorzuheben.
So sehen es auch Burkart und die FDP. Für sie ist die Europalage nach den Verhandlungen über die Rahmenabkommen verheissungsvoll: Die Schweizer Verhandlungsführer hätten substanzielle Zugeständnisse ausgehhandelt. Die Abkommen würden der Schweiz eine auf ihre Bedürfnisse ausgerichtete Integration in Teile des EU-Binnenmarktes ermöglichen.
Fast niemand kennt das Resultat
Eine Crux gibt es aber: Das genaue Resultat kennt nur eine verschwindend kleine Minderheit – und praktisch niemand im Saal in Jona. Und noch etwas wurde deutlich: Bevor (vermutlich 2028) über die EU-Verträge abgestimmt wird (wo wohl ein Ständemehr für ein Ja erforderlich ist), wird es um die Nachhaltigkeitsinitiative der SVP gehen. Und sollte diese angenommen werden, könnten die bilateralen Verträge in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus.
Deshalb musste auch Burkart zugeben, dass dies wohl die entscheidende Abstimmung ist. Durchs Publikum ging ein Raunen – und Mike Egger lächelte zufrieden. Er schien zu realisieren, dass vor allem er den Nerv der Leute getroffen hat.
Der Wert der Schweizer Metzgerkunst
So wurde Atteslanders Kalauer: «Die Schweiz geniesst in der EU nicht nur eine Extrawurst, sondern besitzt eine ganze Wurstfabrik» für Metzger Egger zur willkommenen Steilvorlage. Er sezierte die Argumente der Gegenseite nach allen Regeln der Fleischerkunst.
Was eben beweist: Schweizer Handwerk hat auch in Europafragen goldenen Boden.