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Kulinarik
01.03.2025
28.02.2025 09:54 Uhr

Bald mehr Schweizer Bio-Chicorée

Die Bio-Chicorée-Produktion in der Schweiz hat Potenzial.
Die Bio-Chicorée-Produktion in der Schweiz hat Potenzial. Bild: LID
Das PRE-Projekt Terrafood will die Wertschöpfung der Landwirtschaft im Kanton Thurgau vom Feld bis auf den Teller verbessern. Es fördert die Chicorée-, Kartoffel- und Zwiebelproduktion, sensibilisiert zum Thema Food Waste und bietet Unterstützung in der Vermarktung.

Traditionell ist der Kanton Thurgau für den Obstanbau und die Milchproduktion bekannt. Jeder dritte Apfel und jede dritte Birne kommen von dort. Doch in den letzten Jahren ist auch der Gemüseanbau ein immer wichtigerer Zweig geworden. Die Thurgauer Landwirte bewirtschaften bereits 12 Prozent der Schweizer Gemüseanbaufläche. Ein neues Projekt will diesen Sektor fördern.

Der Startschuss für das PRE-Projekt Terrafood fiel am 20. Februar 2025 in Stettfurt im Kanton Thurgau bei der Gamper Bio Chicorée AG. Es umfasst acht Teilprojekte. Die Gesamtinvestitionen liegen bei 31.6 Millionen Franken. Der Bund und Kanton unterstützen das PRE-Projekt in den nächsten sechs Jahren mit 6.7 Millionen Franken.

Neubau Wurzelkühllager und Treiberei

Die Firma Gamper ist Teil des PRE-Projekts Terrafood. Vor zehn Jahren hat Gamper angefangen Bio-Chicorée zu produzieren. Nun ist der Produktionsstandort zu klein geworden. Doch die Marktnachfrage besteht, aktuell werden 50 Prozent des Bio-Chicorée-Bedarfs importiert. Daher möchte Gamper ein neues Bio-Chicorée-Wurzelkühllager und eine Treiberei bauen.

Ein weiteres Teilprojekt innerhalb des PRE-Projekts Terrafood ist die Vereinigung der Chicorée-Wurzelproduzenten – die Landwirte –, welche durch eine unabhängige Beratungsstelle ergänzt wird. Chicorée-Wurzeln sind ein Nischenprodukt, welchem schweizweit Bildung, Beratung und Forschung wenig Beachtung schenken. Ziel des Teilprojektes sind Wissenstransfer sicherstellen, bessere Wurzelqualität, Produktionskosten senken und gemeinschaftliche Lösungen für eine erfolgreiche Produktion mit weniger Pflanzenschutzmitteln.

Chicoréezapfen wachsen im Dunkeln, wie Erwin Gamper erklärt. Bild: LID

Wie funktioniert die Chicorée-Produktion?

Landwirte bauen auf ihren Feldern Chicorée-Wurzeln an, welche sie dann ernten und bei Chicorée-Produzenten wie Gamper abliefern. Die Wurzelen werden danach in speziellen Kühlhäusern bis zum Treiben gelagert. Danach werden die Wurzeln in Gitter gesteckt und aus den Wurzeln wachsen in der Treiberei im Dunkeln mit Wasser, kontrollierter Luftfeuchtigkeit und Temperatur zugespitzte, gelblichweisse Blattzapfen.

Für den Verkauf in den Läden werden die Wurzeln abgeschnitten, die Zapfen gerüstet und verpackt. Die abgeschnittenen Wurzeln werden gewaschen und gehen anschliessend wieder auf Landwirtschaftsbetriebe als wertvolles Energiefutter für Milchkühe. Die Kühe lieben die Wurzeln aufgrund ihrer Bitterstoffe.

So verpackt kommt Bio-Suisse-Chicorée in die Läden. Bild: LID

Wissen über Landwirtschaft an Schulen vermitteln

Jugendlichen ab Sekundar- oder Mittelschule Wissen zur Landwirtschaft, Produktion und den Umgang mit Lebensmitteln vermitteln – das will der Trägerverein mit dem Verband Thurgauer Landwirtschaft in einem Teilprojekt umsetzen. Dies, weil es aus ihrer Sicht über Landwirtschaft keine Angebote für Schülerinnen und Schüler im 3. Schulzyklus gebe.

Rezeptidee: Chicorée mit Käse-Kräuter-Kruste (für 2-3 Pers.)

Vor- und zubereiten: ca. 40 Min., Backen 25 Min.

Chicorée:
500 g Chicorée, längs halbiert
25 g Butter, flüssig
1 TL Senf
½ TL Salz
Paprika oder Cayennepfeffer

Käse-Kräuter-Kruste:
100 g Bergkäse, in Würfel
50 g Brot vom Vortag, in Würfel
2 TL Schwarzkümmelsamen
1 Eigelb
3 EL Petersilie, fein geschnitten
½ TL Salz
Paprika oder Cayennepfeffer

Und so wird‘s gemacht:

Die Chicoréehälften mit der Schnittfläche nach oben auf ein Backblech legen. Butter und Senf verrühren, mit Salz und Paprika oder Cayennepfeffer würzen. Die Schnittflächen damit bestreichen.

In der Mitte des auf 180°C vorgeheizten Ofens ca. 20 Minuten backen

Käse, Brot, Schwarzkümmelsamen, Eigelb und Petersilie mischen, mit Salz und Paprika oder Cayennepfeffer würzen. Die Masse gleichmäßig auf den vorgebackenen Chicoréehälften verteilen. Die Ofentemperatur auf 220°C erhöhen und den Chicorée nochmals ca. 5 Minuten knusprig backen.

Herausnehmen und kurz vor dem Servieren mit Schwarzkümmelöl beträufeln.

Quelle: Mahler & Co. AG

LID/gg