Der Gemeinderat Maur hat entschieden, die «Maurmer Post» zu einem Einweg-Kommunikationskanal umzufunktionieren, über den er seine amtlichen und weitere Mitteilungen kundtun kann, der aber keinen Diskurs mehr bietet (wir berichteten). Dies unter dem bisherigen Namen «Maurmer Post» zu tun, ist falsch. Die Bedürfnisse der Maurmer Bevölkerung nach einer Dorfzeitung zu ignorieren, ebenso.
Gemeinderat kann nicht Verleger sein
Gemeindebehörden sehen sich mit dem sich verändernden Informationsverhalten der Menschen konfrontiert und kommen nicht darum herum, ihre Kommunikationsstrategie anzupassen. Es ist legitim, dass sich auch der Gemeinderat Maur Gedanken darüber macht und Wege sucht, wie er seinen Informationsauftrag am besten erfüllen kann – nach den Vorfällen und Querelen der letzten zwölf Monate sowieso.
Ein gedrucktes und regelmässig erscheinendes Erzeugnis ist nach wie vor der beste Weg – in Kombination mit anderen Kanälen wie Homepage und Social Media – diesen Informationsauftrag zu erfüllen. In Maur hat das mit der «Maurmer Post» jahrelang gut funktioniert.
Ein Gemeinderat kann aber nicht Verleger einer klassischen Dorfzeitung sein und die redaktionelle Hoheit darüber haben. Es gehört nicht zur Aufgabe und auch nicht zur Kernkompetenz eines Gemeinderates, eine Zeitung herauszugeben, Redaktorinnen und Redaktoren zu beschäftigen und über ihre redaktionelle Arbeit zu entscheiden. Da bringt auch eine (neu) eingesetzte Kommission wenig, weil am Ende immer der Gemeinderat als letzte Instanz entscheiden wird.