Vom 14. März 2025 bis zum 6. Januar 2026 ist in Rosenheim die Ausstellung «TITANIC. Ihre Zeit. Ihr Schicksal. Ihr Mythos.» zu sehen. Anlass ist der 40. Jahrestag die Entdeckung des Wracks. Um echte Zeugnisse der Menschen an Bord zeigen zu können, kontaktierten die Veranstalter das Stadtarchiv Uster, da eines der Opfer auf der Titanic der Ustermer Albert Wirz war. Für die Ausstellung verlieh das Stadtarchiv Uster einen Teil seines Nachlasses nach Rosenheim.
Ein Einblick in das Leben eines Auswanderers im Jahr 1912
Als zweitgeborener Sohn eines Landwirts sah Albert Wirz in der Heimat keine grossen Zukunftschancen für sich. So entschloss er sich, sein Glück in Amerika zu versuchen. Mit 27 Jahren machte er sich auf den Weg zu seiner Tante nach Wisconsin. Er reiste mit Zug und Schiff nach Southampton und schiffte sich dort als Passagier der dritten Klasse auf der Titanic ein. Deren Jungfernfahrt begann am 10. April und endete in der Nacht vom 14. auf den 15. April im Nordatlantik, nach dem Zusammenstoss mit einem Eisberg.
Albert Wirz ertrank beim Untergang, seine Leiche wurde von der «Mackay-Bennett», einem Britischen Kabelleger, geborgen. Der Tote trug seine Papiere, die Taschenuhr und das Portemonnaie bei sich. Obwohl sie dem Wasser ausgesetzt waren, blieben sie relativ gut erhalten. Sie wurden der Kläui-Bibliothek in den frühen 1970er Jahren geschenkt. Albert Wirz wurde 1912 in Beloit, Wisconsin begraben. Er erhielt jedoch erst 84 Jahre später, im Jahr 1996, einen Grabstein.