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Kulinarik
14.03.2025

Spinat: Energie für den Frühling

Heute ist klar: Spinat enthält zwar tatsächlich Eisen, aber rund zehnmal weniger als einst gedacht.
Heute ist klar: Spinat enthält zwar tatsächlich Eisen, aber rund zehnmal weniger als einst gedacht. Bild: LID
Bereits im März beginnt die neue Spinatsaison. Das Gemüse ist gesund und vielseitig – auch wenn es nicht so viel «starkmachendes» Eisen enthält, wie die Cartoonfigur Popeye einst glauben machen wollte.

Spinat ist ein Frischgemüse, das je nach Aussaattermin Frühlings-, Sommer- oder Winterspinat heisst. Die Saison in der Schweiz dauert von März bis November. Ein Teil der Spinaternte landet frisch im Verkaufsregal. Der grösste Teil wird von der Nahrungsmittelindustrie verarbeitet – zu Blatt- und Hackspinat sowie zu Kindernahrung. Verwendet wird er überdies zum Grünfärben anderer Lebensmittel wie Nudeln.

In der Küche ist Spinat vielseitig verwendbar. Der Frühlingsspinat, dessen Blätter fein und zart sind, eignet sich gut für Salate. Blanchiert oder gekocht ist Spinat eine wohlschmeckende Gemüsebeilage und auch zu Suppen lässt er sich verarbeiten.

Die Legende vom starkmachenden Gemüse

Der zu den Gänsefussgewächsen gehörende Spinat ist auch äusserst gesund: Er enthält Vitamin A und C sowie die Mineralstoffe Phosphor, Kalium, Magnesium und Eisen. Das Spurenelement Eisen ist vor allem für die Energiebereitstellung in unseren Zellen unentbehrlich.

So hat die Anfang des 20. Jahrhunderts entstandene berühmte Zeichentrickfigur Popeye eine Vorliebe für Spinat, die in Zusammenhang mit der seinerzeit aufkommenden Ansicht stand, dass das Gemüse aufgrund seines angeblich hohen Eisengehalts ein ideales Stärkungsmittel sei. «Iss deinen Spinat auf und du wirst so stark wie Popeye» war eine weitverbreitete Überredungstaktik am Küchentisch, um Kritikern den Spinat schmackhaft zu machen.

Heute ist klar: Spinat enthält zwar tatsächlich Eisen, aber rund zehnmal weniger als einst gedacht. Je nach Quelle stammt der Mythos von einem Abschreibfehler zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wo aus 2,9 plötzlich 29 Milligramm wurden. Oder von einem Forscher, der statt frischen, getrockneten Spinat ausgewertet hat und dadurch die 90 Prozent Wasseranteil vergass.

Ausserdem kann der Körper aufgrund der im Spinat enthaltenen Oxalsäure das tatsächlich enthaltene Eisen nur bedingt aufnehmen. Allerdings hat ein australisches Forschungsteam Ergebnisse einer langjährigen Studie präsentiert, die besagen, dass der Verzehr von nitratreichem Gemüse die Beinmuskeln leistungsfähiger macht. Zu diesen Gemüse gehört auch Spinat – entsprechend dürfte Popeye schlussendlich vielleicht doch recht gehabt haben.

Robust ist Spinat allemal

Der Ursprung des Spinats liegt im Nahen und Mittleren Osten: Erstmals kultivierten ihn vermutlich die Perser. Von da gelangte er im Mittelalter durch die Kreuzfahrer und Araber über Spanien ins restliche Europa. Spinat stellt wenig Ansprüche ans Klima. Einige Spinatsorten ertragen sogar Minusgrade bis zu 15 °C.

2023 ernteten die Gemüseproduzentinnen und -produzenten in der Schweiz rund 2’600 Tonnen Spinat auf einer Fläche von gut 250 Hektaren, davon 60 Hektaren im Biolandbau.

Rezeptidee: Grüne Shakshuka (für 4 Personen)

Shakshuka mit Spinat ist eine gesunde und leckere Abwechslung zum Originalrezept. Spinat und Ei passen immer. Chilli sorgt für Pep. Chochdoch mit Muriel.

Vor- und zubereiten: 30 Min.

1 Zwiebel, gehackt
1 Knoblauchzehe, gehackt
Bratcrème
500 g Blattspinat (frisch oder tiefgekühlt)
100 g Crème fraîche
Salz
Pfeffer
4 Eier
1 Chilischote, gehackt (nach Belieben)
Wenig Peterli, gehackt
100 g Käse (Feta-Art), zerbröckelt

Und so wird‘s gemacht:

Zwiebel und Knoblauch in einer Pfanne mit etwas Bratcrème andünsten. Den Spinat nach und nach hinzufügen und mit dünsten, dabei ab und zu den Deckel schliessen, damit der Spinat schneller zusammenfällt. Bei Verwendung von TK-Spinat kann dieser direkt gefroren und auf einmal hinzugefügt werden. Den Spinat so lange dünsten, bis er weich ist.

Crème fraîche dazugeben und weiter köcheln lassen, bis die Flüssigkeit grösstenteils verdampft ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Mit einem Löffel vier Mulden in der Mischung formen und jeweils ein Ei in jede Mulde geben. Bei niedriger Hitze mit geschlossenem Deckel pochieren, bis das Eiweiss fest ist, während das Eigelb noch flüssig oder weich bleibt.

Die Shakshuka vom Herd nehmen und mit Chili, Peterli und Käse garnieren.

Quelle: Swissmilk

LID/gg