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Kanton
21.05.2025

Erste Ergebnisse zur Cannabis-Studie

Teilnehmer der Studie untersuchen die Auswirkungen der Cannabis-Regulierung.
Teilnehmer der Studie untersuchen die Auswirkungen der Cannabis-Regulierung. Bild: pixabay.com
Seit einem Jahr nehmen rund 4'400 Personen im Kanton Zürich an einer fünfjährigen Studie zum Cannabis-Konsum teil, davon etwa 3'000 legal. Erste Ergebnisse des Vereins Swiss Cannabis Research zeigen, dass Cannabis zunehmend in der Gesellschaft akzeptiert wird und Konsumenten den Schwarzmarkt ablehnen.

Seit Mai 2024 nehmen rund 4'400 Teilnehmende an der grössten Cannabis-Studie der Schweiz teil, die vom Verein Swiss Cannabis Research, der Universität Zürich und der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich durchgeführt wird. Ziel der fünfjährigen Studie ist es, die Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung auf Konsumverhalten, Kriminalität und die Gesellschaft zu erforschen.

Rund 34 Gemeinden

Wie der Verein Swiss Cannabis Research schreibt, sind rund 34 Gemeinden im Kanton Zürich bereits dabei, weitere Gemeinden sollen folgen. «Wir haben noch Platz für 3'000 Teilnehmende», erklärt Paul-Lukas Good, Gründer des Vereins Swiss Cannabis Research. «Unser Ziel ist es, 7'500 Konsumentinnen und Konsumenten zu begleiten und die volkswirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen einer Regulierung zu untersuchen.»

Die Teilnehmenden werden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt: eine mit legalem Zugang zu Cannabis und eine Kontrollgruppe ohne. Dies ermöglicht es den Forschern, kausale Zusammenhänge zu untersuchen, im Gegensatz zu bisherigen Studien, die lediglich Korrelationen aufzeigen. Dr. Andreas Beerli von der KOF ETH Zürich betont: «Politische Entscheidungen brauchen harte Evidenz. Unsere Forschung liefert diese Grundlage.»

Mit Schwarzmarkt unzufrieden

Die ersten Ergebnisse zeigen, dass ein grosser Teil der Teilnehmenden mit den Bedingungen des Schwarzmarkts unzufrieden ist, vor allem hinsichtlich Qualität, Preis und Verfügbarkeit. Dennoch beziehen über 40% der Teilnehmenden Cannabis weiterhin teilweise oder vollständig vom Schwarzmarkt.

Good erklärt: «Der legale Markt muss noch attraktiver werden, um den Schwarzmarkt effektiv zu bekämpfen. Ein breiteres Angebot und bessere Preis-Leistungs-Verhältnisse sind notwendig.» Die Studie soll helfen, die Grundlagen für eine zukünftige Cannabis-Regulierung zu schaffen, so der Verein.

Die Studie liefert Erkenntnisse über die Auswirkungen von Cannabis auf verschiedene Bevölkerungsgruppen. Paul-Lukas Good, Präsident des Vereins, betont: «Ob jung oder alt, urban oder ländlich, regelmässiger oder gelegentlicher Konsum, ob Familienvater oder Singlefrau – die Auswirkungen des Cannabiskonsums lassen sich mit unserer Studie genau beobachten. Fest steht: Cannabis ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.»

Good weist darauf hin, dass diese Realität auch von der Politik anerkannt wird: «Unser Pilotversuch wird bis zum Tag, an dem das Schweizer Parlament über die Regulierung von Cannabis bestimmt, wertvolle Daten liefern. Und wir sehen seitens der Politik auch konkretes Interesse an diesen Daten.»

Gesundheitliche Voraussetzungen

Teilnehmen können volljährige Konsumenten, die bestimmte gesundheitliche Voraussetzungen erfüllen. Good betont zudem die Bedeutung des einfachen Zugangs zu qualitativ hochwertigem Cannabis: «Wer in seiner individuellen Lebensführung auf den Kauf fair hergestellter Produkte Wert legt, regional einkauft und auf Qualität achtet, wird auch beim Konsum eines Genussmittels wie Cannabis nicht darum herumkommen, sich ethische Fragen zu stellen.»

Zürioberland24/gg