Musiklehrpersonen in der Schweiz sind gut ausgebildet, hoch motiviert und leisten einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung. Gleichzeitig kämpfen viele von ihnen mit strukturellen Problemen wie tiefen Einkommen, kleinen Pensen und hoher Mobilität. Das geht aus der jährlichen Berufs-Umfrage hervor, die von Matchspace Music im Frühjahr 2025 durchgeführt wurde. Knapp 400 Musiklehrerinnen und Musiklehrer haben sich daran beteiligt.
Wie Olivier Kipfer, Co-Founder von Matchspace Music, mitteilt, ergibt die Studie ein ambivalentes Bild: Die Mehrheit der befragten Musikpädagoginnen und Pädagogen empfindet ihre Arbeit als sinnstiftend und erfüllend – gleichzeitig berichten viele von zunehmendem wirtschaftlichem und organisatorischem Druck.
10’000 Übungsstunden für ein zersplittertes Berufsleben
Bereits die Ausbildung ist mit grossem Aufwand verbunden. Für ein Musikstudium investieren angehende Lehrpersonen häufig über 10’000 Übungsstunden. Dennoch bleibt der Unterricht oft nur ein Teil der beruflichen Tätigkeit: Nur 12 Prozent der Befragten verdienen ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch Musikunterricht. Die Mehrheit verfolgt eine sogenannte Portfolio-Karriere – sie unterrichtet an mehreren Musikschulen, gibt Privatunterricht, tritt auf oder reist zwischen verschiedenen Arbeitsorten.
«Es ist seit Jahren eine Herausforderung, ausgebildete und motivierte Pädagoginnen für unsere Schülerinnen zu finden», erklärt Thomas Ineichen, Direktor der Musikschule Zürcher Oberland (MZO).