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Uster
03.11.2024
03.11.2024 08:35 Uhr

«Weshalb das Geld nicht für gute Ideen investieren?»

Am 24. November wird über die Volksinitiative «Zusmmenführen, was zusammengehört» abgestimmt.
Am 24. November wird über die Volksinitiative «Zusmmenführen, was zusammengehört» abgestimmt. Bild: Screenshot Erklärungsvideo Stadt Uster
Der Ustermer Gemeinderat Paul Stopper (BPU) ist der Meinung, dass 800‘000 Franken viel Geld seien, um theoretische Überlegungen über eine mögliche Abspaltung von Nänikon und Werrikon von Uster anzustellen.

Die Prüfung einer Abspaltung der Ustermer Aussenwachten Nänikon und Werrikon von Uster und deren Einverleibung in die Gemeinde Greifensee soll gemäss den Angaben der Stadt Uster mindestens 800'000 Franken kosten. «Das ist sehr viel Geld, nur um theoretische Überlegungen anstellen zu können», schreibt Gemeinderat Paul Stopper in einer Mitteilung an Uster24. «Wir wissen ja überhaupt noch nicht, ob die Stimmberechtigten von Greifensee eine Vergrösserung ihres Gemeindegebietes um das Zwei- bis Dreifache ihres heutigen Gemeindegebietes tatsächlich wollen. Darüber gab es noch keine Volksabstimmung.»

Wenn schon, wäre eine Zusammenführung (Fusion) von Greifensee und Uster nach Meinung von Stopper zukunftsträchtiger.

«Die Gesamtfläche von Uster beträgt 28.5 km2, diejenige von Greifensee 2.3 km2, d.h. weniger als ca. 10 Prozent der Fläche von Uster. Die Abspaltungsfläche misst ca. 5-7 km2. Viele Dienste von Greifensee werden schon heute von die Stadt Uster gegen Entschädigungen erledigt.»

«Theorethische Sandkastenübungen»

Als Alternative zu «theoretischen Sandkastenübungen» könne man sich ja auch überlegen, wie man den Zusammenhalt von Nänikon und Werrikon mit Uster konkret verstärken könnte. «Zum Beispiel in einer fühlbaren Verbesserung der öV-Situation», so Stopper.

Werrikon habe weder einen Bus noch eine Bahnstation und die Dorfmitte von Nänikon und die Wohngebiete nordöstlich der Zürichstrasse sein vom Bahnhof Nänikon-Greifensee eher weit entfernt. Ausserdem bestehe zwischen Uster und Greifensee immer noch keine Busverbindung. «Wäre es nicht zukunftsträchtiger, die 800'000 Franken für einen Bus-Versuchsbetrieb Uster – Werrikon – Nänikon – Greifensee-Städtchen einzusetzen?» Zahlreiche Vorstösse im Ustermer Gemeinderat für diese Idee seien von den Stadtbehörden von Uster seit Jahrzehnten abgelehnt worden. «Vielleicht ist das eben gerade einer der Gründe, weshalb sich viele Näniker und Werriker von der Stadt Uster nicht besonders ernst genommen fühlen. Haben wir nicht andere, wichtigere Probleme in Uster, Nänikon, Werrikon und Greifensee zu lösen?»

Darum geht’s

Am 13. Dezember 2023 wurde die Volksinitiative «Zusammenführen, was zusammengehört» vom Komitee «Pro 8606» eingereicht. Sie fordert, dass der Stadtrat mit dem Gemeinderat Greifensee einen Vertrag über den Wechsel der Aussenwachten Nänikon und Werrikon zur politischen Gemeinde Greifensee ausarbeitet, der spätestens vier Jahre nach Annahme dieser Volksinitiative den Ustermer Stimmberechtigten zur Abstimmung vorgelegt wird.

Die Mehrheit des Gemeinderates sowie der Stadtrat empfehlen, die Volksinitiative abzulehnen.

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Uster24/bt