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Maur
09.03.2025
09.03.2025 09:13 Uhr

Maur: Gemeinderat gegen geplante Deponiestandorte

Auf der «Neuweid» in Maur plant der Kanton einen neuen Deponiestandort mit einem Volumen von 600'000 m3.
Auf der «Neuweid» in Maur plant der Kanton einen neuen Deponiestandort mit einem Volumen von 600'000 m3. Bild: Thomas Renggli
Im Rahmen der Teilrevision des kantonalen Richtplans sollen 20 neue Deponiestandorte aufgenommen werden, darunter in Ebmatingen und Zollikerberg. Der Gemeinderat Maur spricht sich gegen die beiden Standorte aus.

Im Rahmen der Teilrevision des kantonalen Richtplans sollen 20 neue Deponiestandorte sowie drei Erweiterungen bestehender Deponien im Richtplan aufgenommen werden (wir berichteten). Gleichzeitig werden zwei bisherige Deponiestandorte gestrichen.

Neue Standorte sind in Ebmatingen (Gemeinde Maur) und Zollikerberg (Gemeinde Zollikon) vorgesehen.

«Der Gemeinderat hat die Vorlage geprüft und spricht sich gegen die beiden Standorte aus», schreibt der Gemeinderat Maur in seiner Mitteilung.

«Bedeutende Verkehrszunahme»

Der Gemeinderat anerkenne grundsätzlich die grossen Anstrengungen des Kantons Zürich und die Schwierigkeiten bei der Findung geeigneter Deponiestandorte für die nicht verwertbaren Abfälle. Der Gemeinderat habe die beiden neuen Standorte Neuweid in Maur und Brunnenwisen in Zollikon geprüft.

«Gemäss Richtplantext sollen die verkehrlichen Auswirkungen von Deponien möglichst gering gehalten werden. Weiter sollen dem Landschaftsschutz und der siedlungsschonenden Verkehrsanbindung eine besondere Beachtung geschenkt werden, was bei den Standorten in Maur und Zollikon offensichtlich nicht der Fall ist», heisst es in der Stellungnahme weiter.

«Siedlungsqualität würde herabgesetzt»

Die Erschliessung würde von allen Seiten durch die Ortsteile von Maur führen. «Da kein Bahnanschluss vorhanden ist, hätten beide Standorte eine bedeutende Verkehrszunahme auf den Strassen zur Folge. Die Siedlungsqualität würde deutlich herabgesetzt und es würden Sicht- und Lärmschutzmassnahmen erforderlich.»

Ausserdem seien Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit zu erwarten; insbesondere bei den betroffenen Schulanlagen.

Massive Veränderung der Landschaft

Der Standort Neuweid käme in einem ländlich geprägten Raum zu liegen und hätte mit einer mittleren Schütthöhe von 7 m eine massive Veränderung der Landschaft zur Folge; dies in unmittelbare Nähe zum Wald, zu einer archäologischen Zone und zur Schul- und Sportanlage Looren.

«Der Standort würde eine Ausbreitungsachse der Wildtierkorridore tangieren. In grossem Mass wären Fruchtfolgeflächen betroffen, welche kompensiert werden müssten», so der Gemeinderat weiter.

Aufgrund einer verminderten Siedlungsqualität seien ausserdem grosse Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt zu erwarten.

Der Gemeinderat lehne aus diesen Gründen die Eintragung der Standorte Neuweid Maur und Brunnwisen Zollikon ab.

Mitwirkungsverfahren bis 15. März 2025

Im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens können sich die Einwohnerinnen und Einwohner während der öffentlichen Auflage vom 6. Dezember 2024 bis 14. März 2025 über das elektronische Vernehmlassungsportal des Kantons Zürich äussern. Zeitgleich findet die Anhörung der Planungsregionen und Gemeinden statt.

Uster24/bt