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28.07.2025
28.07.2025 15:37 Uhr

Zürcher Frauenfussball erhält EM-Schub

Mit neuen Angeboten wurde vielen Mädchen und Frauen den Zugang zum Fussball erleichtert.
Mit neuen Angeboten wurde vielen Mädchen und Frauen den Zugang zum Fussball erleichtert. Bild: DS
Die UEFA Women’s EURO 2025 hat begeistert und dem Frauenfussball einen zusätzlichen Stellenwert verliehen. Bereits im Vorfeld des Turniers setzte das Sportamt des Kantons Zürich unter dem Motto «Fussball braucht mehr Zürcherinnen» Fördermassnahmen um. Der Boom ist angekommen.

Die UEFA Women’s EURO 2025 mit fünf Spielen im Zürcher Letzigrund war mehr als ein sportliches Grossereignis. Die Stimmung war begeisternd und friedlich. Das Schweizer Nationalteam überzeugte nicht nur mit dem Einzug ins Viertelfinale, sondern auch mit Teamgeist und Leidenschaft. «Das sportliche Ausrufzeichen der Nati und das ganze Turnier sind ein Glücksfall für die Entwicklung des Frauenfussballs. Jetzt gilt es, die Begeisterung weiterzuführen», hält Regierungsrat und Sportminister Mario Fehr fest und dankt allen Beteiligten, insbesondere Turnierdirektorin Doris Keller, Sandra Plaza, WEURO-Koordinatorin Kanton Zürich, und Regula Schweizer, Projektleiterin Host City Zürich.

1,5 Mio. Franken aus dem Gemeinnützigen Fonds 

Damit die Heim-EM auch in Zürich ihre Spuren hinterlässt, hat der Kantonsrat im Jahr 2023 für die nachhaltige Förderung von Frauen und Mädchen im Fussball 1,5 Millionen Franken aus dem Gemeinnützigen Fonds gesprochen. Das kantonale Sportamt hat gemeinsam mit dem Fussballverband Region Zürich (FVRZ) und weiteren Partnern Massnahmen entwickelt und umgesetzt.

Deutlicher Anstieg beim Mädchenfussball in der Region Zürich

So konnte der FVRZ seine Frauenabteilung professionalisieren, einen Vereinscoach einsetzen und Vereine beim Aufbau von Juniorinnen-Teams begleiten. Die ersten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit Oktober 2023 ist die Anzahl der Juniorinnen-Teams um 43 Prozent gestiegen, aktuell spielen knapp 10'000 Frauen und Mädchen Fussball.

Auch im Hintergrund wächst das Engagement: 30 Prozent mehr Schiedsrichterinnen und 10 Prozent mehr Funktionärinnen – ein starkes Fundament für die Zukunft. Claudia Gfeller, Projektleiterin Entwicklung Frauenfussball beim FVRZ: «Wir konnten unsere Strukturen stärken und neue Angebote schaffen. Damit haben wir vielen Mädchen und Frauen den Zugang zum Fussball erleichtert.» Die gezielte Förderung von Trainerinnen ist auch ein wichtiger Fokus des Sportamts. Bereits seit 2018 bietet es Trainerinnen-Kurse nur für Frauen an.

Events, wie «Fair Play für Frauen im Sport» am Internationalen Frauentag 2025 boten Raum für Austausch und stärkten das Engagement. Bild: DS

Sichtbarkeit geschaffen und konkrete Sportförderung ermöglicht

Im Zentrum der Begleitmassnahmen steht HER GAME – eine Plattform, die Mädchen und Frauen im Fussball sichtbar macht, vernetzt und inspiriert. Sie bündelt bestehende Angebote, informiert über neue Projekte und fördert gezielt die Vernetzung im Kanton. Nun wird die Plattform vom Sportamt an den FVRZ übergeben, um ihre Wirkung langfristig zu sichern. Events wie «Zukunft Frauenfussball» Anfang 2025 oder «Fair Play für Frauen im Sport» rund um den Internationalen Frauentag 2025 stärkten das Engagement. WEURO-Koordinatorin Sandra Plaza betont: «Gezielte Angebote für Frauen und Mädchen schaffen Raum für Austausch und Sichtbarkeit – genau das braucht es, um den Frauenfussball weiterzuentwickeln.»

Ein weiterer Baustein war der #hergoal-Fonds: Mit 100'000 Franken wurden 36 lokale Projekte unterstützt – darunter Fussballcamps, Mini-EMs und Schnuppertage.

Zürioberland24/gg