Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Maur
13.04.2024
14.04.2024 11:46 Uhr

Deponiepläne: Leichte Beruhigung

Auf der «Neuweid» in Maur plant der Kanton einen neuen Deponiestandort mit einem Volumen von 600'000 m3.
Auf der «Neuweid» in Maur plant der Kanton einen neuen Deponiestandort mit einem Volumen von 600'000 m3. Bild: Th. Renggli
Auf der Forch in der Gemeinde Maur soll, wenn es nach der Baudirektion geht, auf dem Land von Bauer Hanspeter Nef eine Abfalldeponie entstehen. Nun zeigt sich der Gemeinderat solidarisch.

Die Aufregung in der Gemeinde Maur ist noch immer gross. Auf der Neuweid – am südöstlichen Dorfausgang – soll auf einer acht Hektaren grossen Fläche eine Deponie von 600‘000 Kubikmetern entstehen (wir berichteten).

Vorgesehen ist, dass dort «schwach belasteter Aushub und Abfälle wie Isolationen von Baustellen» entsorgt werden. Am stärksten betroffen: der alteingesessene Bauer Hanspeter Nef, der hier den familieneigenen Milchbetrieb mit rund 50 Kühen seit 1988 führt.

Gemeinde überrascht

Obwohl die kantonale Deponieplanung schon seit rund einem Jahr läuft, wurde die Gemeinde Maur von der Ankündigung vor Wochenfrist auf dem falschen Fuss erwischt. Auf Anfrage von Uster24 liess Gemeindepräsident Yves Keller verlauten, dass er das kantonale Vorhaben im Rahmen der noch folgenden öffentlichen Auflage der Teilrevision des kantonalen Richtplans eingehend prüfen und sich gegebenenfalls gegen den möglichen Deponiestandort in Maur wehren werde.

Dringlichkeit erkannt

Offenbar hat Keller die Dringlichkeit des Anliegens erkannt. Er stattete vergangene Woche Landwirt Hanspeter Nef einen Besuch ab und sicherte ihm Unterstützung zu. Nef ist darüber sichtlich beruhigt: «Die Gemeinde reagierte spät – aber sie reagierte. Die Unterstützung ist wichtig.»

So darf man gespannt sein, wie die Geschichte weitergeht. So oder so dürfte der kantonale Baudirektor Martin Neukom (Grüne) nicht nur aus Maur Gegenwind spüren. Es ist davon auszugehen, dass sich die meisten der 23 neu ausgemachten Deponie-Standorte wehren.

Hoffen auf Planänderung

Die Standorte erfordern noch der Teilrevision des kantonalen Richtplans. Im kommenden Herbst dürfte diese aufgelegt und anschliessend im Kantonsrat behandelt werden.

Für den Maurmer Bauer Hanspeter Nef bedeutet dies: Abwarten, Tee trinken und hoffen, dass sich die Pläne des Kantons nochmals ändern. Andernfalls hätte er keinen Spielraum: «Wir müssten unseren Betrieb schliessen.»

Thomas Renggli